
Woran ich gerade schreibe
Das Buch, das ich momentan schreibe, hat sich mir ganz überraschend und ganz natürlich selbst vorgestellt. Letzten Herbst habe ich mit einer guten Freundin, die auch meine Lektorin ist, über meine Schreibprojekte gesprochen. Ich habe erzählt, wie ich bei einem Buchprojekt feststecke, aber parallel andere Texte geschrieben habe, die ich nicht so recht einordnen kann. Sie hat dann diese Texte durchgesehen und mich gefragt, ob nicht das mein Buch sei – und in dem Moment war es mir klar: Tatsächlich sind diese Texte das Buch, das ich schreiben möchte.
Was für ein Buch, das mich selbst überrascht hat, ist da also am Entstehen? – Es wird ein Buch aus kürzeren und längeren Geschichten sein, die ich für mich „Texte für unsere Zeit“ nenne. Warum? Weil es Erzählungen sind, in denen ich Ereignisse und Geisteshaltungen unter die Lupe nehme, die mir für unsere aktuelle Zeit typisch und relevant erscheinen. Alle Inspirationen sind Reaktionen auf gesellschaftliche und politische Umstände und Zustände, die sich mir – im positiven Sinne – aufgedrängt haben.
Geschrieben sind die Kurzgeschichten in teils humorvoller und satirischer Weise und teils in einem erzählerischen Ton. Es geht um Generationenkonflikte in der Familie, um Lebensstilentscheidungen angesichts der Klimakrise, um Korruption in der Politik, um öffentlichen Protest, um die verführerische Macht von Konsum und Genuss und um die Frage, nach Werten und worauf Menschen ihren Selbstwert gründen.
Ich möchte mich nicht auf einen Erscheinungstermin festlegen, da ich mitten im Prozess bin. Hoffe aber sehr, dass das Buch noch dieses Jahr erscheinen wird. Auch das wird, wie das Schreiben selbst, ein Abenteuer werden.

Reinlesen
Hier ist eine der Erzählungen aus dem Buch zum Reinlesen.
In der Geschichte erzähle ich, wie Georg, erfolgreicher Selfmade-Millionär, mit seinem Mercedes zur Arbeit unterwegs ist, als Protestierende vor seinem Auto die Straße blockieren. Entschlossen, sich nicht aufhalten zu lassen, nimmt er die Sache selbst in die Hand und schleift den Blockierer von der Straße. Dabei erleidet er eine Herzattacke und sinkt dort auf die Straße nieder, wo zuvor der Aktivist gesessen hat.
Die Erzählung ist schon auf TEXTEM, Texte und Rezensionen erschienen. Lesezeit sind circa 7 Minuten. Viel Spaß dabei!
Vom U-Boot und dem Brüllen der Nashörner
Ende Autobahn. München Einsteinstraße. Das Abbremsen ist kaum zu spüren; die Beschleunigung, wenn ich abends aus der Stadt rausrolle, Richtung zu Hause, ebenso wenig, und auch ein schönes Tempo auf der Autobahn nicht. Zwei Tonnen bestes Material, angetrieben von einem Dieselmotor, sechs Zylinder, schluckt offiziell gerade mal siebeneinhalb Liter auf hundert Kilometer.
Schwarz. Ich weiß, schwarze Mercedesse finden manche Leute gangsterhaft. Ich nicht. Fahren fast alle Staatschefs und denen würde niemand unterstellen, Gangster zu sein, oder? …